Eine Frage aus der Community: Was hilft bei innerer Anspannung?
Sie sind rastlos und angespannt. Sie können kaum eine Minute lang stillsitzen und liegen nachts wach im Bett: Menschen, die unter innerer Unruhe leiden. Die Symptome können völlig unterschiedlich ausfallen. Manche ertappen sich dabei, wie sie tagsüber häufig grübeln und nachts schlecht einschlafen. Andere können ihren Alltag kaum noch alleine meistern. So oder so: Innere Unruhe ist für Betroffene eine Qual. Vor allem Mütter sollten sie ernst nehmen und ihr auf den Grund gehen, denn sie kann ein erstes Anzeichen für einen bevorstehenden Mama-Burnout sein. Es lohnt sich also, achtsam mit sich selbst umzugehen. Auch eine Mama aus der „achtsam_mit_kids“-Community auf Instagram ist betroffen. Dieser Blogartikel gibt eine erste Orientierung und Tipps im Umgang mit innerer Unruhe.
Achtsam mit innerer Unruhe umgehen und die Anzeichen ernst nehmen
Zunächst einmal sollte abgeklärt werden, ob die innere Anspannung als Folge einer körperlichen oder psychischen Erkrankung auftritt. Erste Anlaufstelle ist also der Arzt oder die Ärztin. Ein Blutbild kann Hinweise auf Mangelerscheinungen geben – denn auch zu wenig Magnesium oder Vitamin B12 können das Gefühl von innerer Unruhe auslösen. Auch eine gynäkologische Untersuchung kann aufschlussreich sein, denn sind die Hormone im Ungleichgewicht, wirkt sich das natürlich auch auf die Gefühlslage aus.
Unruhezustände nach der Geburt eines Kindes
Manchmal ist Ruhelosigkeit auch das Ergebnis einer hormonellen Umstellung, zum Beispiel nach der Geburt eines Kindes. Die Gemütszustände, die Frauen nach der Entbindung durchlaufen, sind vielfältig. Neben dem bekannten „Baby-Blues“, der bei vielen Frauen wenige Tage nach der Geburt eintritt und in der Regel nach ebenso wenigen Tagen wieder verschwindet, gibt es noch die postpartale Depression und die postpartale Psychose. Letztere ist relativ selten und kommt laut dem Verein „Schatten und Licht“ unter 1.000 Müttern ein bis dreimal vor. Die Symptome können bis zu zwei Jahre nach der Geburt auftreten, meistens jedoch in den ersten Wochen. Wer neben innerer Unruhe auch noch andere Anzeichen wahrnimmt – wie Persönlichkeitsveränderungen, Traurigkeit, Erschöpfung oder Angstzustände – sollte dies unbedingt abklären. Hilfe gibt es beim Verein „Schatten und Licht“, mit einer kostenlosen Broschüre zum Download.
Achtsamkeitsübungen und Meditationen helfen bei innerer Unruhe
Die gute Nachricht ist: Bei den meisten Betroffenen tritt die innere Unruhe phasenweise auf und ist stressbedingt. Hier können Achtsamkeitsübungen, Meditationen und Entspannungstechniken helfen, wieder ins seelische Gleichgewicht zu kommen. Die Progressive Muskelentspannung (PMR) nach Jacobsen hilft beispielsweise, innere Anspannung abzubauen. Die Aufmerksamkeit wird dabei auf verschiedene Körperteile gelenkt. Diese werden zunächst stark angespannt und dann wieder bewusst gelockert. Laut Jacobsen verringert die gezielte Entspannung der Muskeln die Aktivität von Nerven, gleichzeitig nimmt die psychische Anspannung ab. Auch eine klassische Atemmeditation kann helfen, innerlich zur Ruhe zu kommen. Die Aufmerksamkeit wird dabei einige Minuten lang gang bewusst auf den Atem gelenkt, er dient als Anker. Aufkommende Gedanken werden zwar wahrgenommen, aber nicht bewertet. Dadurch kann der Geist zur Ruhe kommen, die innere Anspannung nimmt ab. Eine weitere Methode, um das Gedankenchaos zu beruhigen, ist das das kreative Schreiben („Journaling“). Gedanken werden aufgeschrieben, mit dem Ziel, den vollen Kopf zu entrümpeln. Am besten ist es, die Übungen auszuprobieren und das, was einem persönlich guttut, täglich in den Alltag einzubauen. So gelingt es, wieder innerlich ruhig zu werden.
Kurz und knackig: Drei Tipps bei innerer Unruhe
- Achtsamkeit: Nimm deine innere Unruhe wertfrei wahr und beobachte sie. Wann treten die Gefühlszustände auf? Zu welcher Tages- und Nachtzeit? Wo fühlst du die Unruhe im Körper? Wie fühlt sie sich an? Mach dir dazu Notizen oder führe Tagebuch. Vielleicht findest du auch einen Auslöser für deine innere Unruhe.
- Lass dich vorsorglich vom Arzt untersuchen. Liegt ein Nährstoff-Mangel oder eine andere körperliche oder psychische Erkrankung vor? Wie steht es um deinen Hormonhaushalt?
- Gönne dir täglich Pausen für Achtsamkeits- und Entspannungsübungen. Sie helfen dir dabei, innerlich ruhig zu werden. Finde heraus, welche Übungen dir guttun. Bewährt haben sich beispielsweise die Progressive Muskelentspannung, Atem-Meditationen aber auch Spaziergänge in der Natur, Gartenarbeit oder Yoga (Bewegte Meditation).